seit 1889
Anfangsversammlung im Gasthof Hofstetter in Fischbach. Nach dem Gedenken an die Kameraden, welche noch in Rußland oder sonst irgend einem Gefangenenlager steckten ging man zur Tagesordnung über. Die altbewährten pflichtbewußten Köpfe der Gesellschaft legten zum größten Teil ihre Ämter nieder. Wenn die neue Führung , welche reichlich hitziges Faschingsblut in sich trägt, in die Spuren ihrer Vorgänger tritt wird es bestimmt an Erfolgen nicht fehlen.
Als Präsident wurde einstimmig Martin Antretter (Bruckner) gewählt. Folgende Herren wurden in den Rat berufen:
stehend von links: Peter Neuschmid, Josef Kaindl, Martin Obermair, Bert Summerer, Josef Lechner, Josef Schmidmeier, Georg Krapfl; sitzend von links: Martin Schrey, Max Weiß, Martin Antretter, Hans Reithmeier
Knapp ein Jahr nach Ende des Krieges beschloßen die Faschingsspinner der schlechten wirtschaftlichen Lage und der Trauer um die Gefallenen und Vermissten zum Trotz, einen kleinen Fasching abzuhalten. Da der Fasching auch ein finanzieller Erfolg wurde, es aber nichts zu kaufen gab, beschloß man auf der Abschlußversammlung den Großteil des Geldes den Gemeinden Flintsbach und Niederaudorf zu spenden. Von den restlichen 300M kaufte man Präsident Otto Rauscher die 1939 erworbene Drehorgel ab. Die dazu fehlenden 100M spendete Herr Josef Kuchler (Ornat).
Da das Bezirksamt alle öffentlichen Veranstaltungen wegen der Maulund Klauenseuche verboten hatte, fiel der in Oberflintsbach geplante Jahrmarkt leider aus. Präsident Otto Rauscher hatte dafür extra eine 350 kg schwere Drehorgel auf eigene Kosten gekauft. Trotzdem wurden drei Bälle beim Schwaiger und einer beim Hofstetter abgehalten. Der Reingewinn floß samt und sonders dem Auer Bräu zu, wie es im Protokoll dieses Jahres heißt.
Im September 1939 legte sich der Schatten der Geschichte über den Flintsbacher Fasching. Mit dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges wurde das Faschingstreiben in Flintsbach und Fischbach für fünf Jahre unterbrochen. Viele frohe und lustige Faschingsspinner kehrten nicht mehr in die Heimat zurück.
Drei Wochen vor dem Faschingszug ist in Pang die Maul-und Klauenseuche ausgebrochen und so hat der Ausschuß beschlossen, vom Faschingszug Abstand zu halten. Insgesamt wurden drei Bälle abgehalten, und so wurde es auch ohne Faschingszug ein lustiger Fasching.
Schon 1937 wurden für die Kostüme keine Kosten und Mühen gescheut. So wurden die Stoffe extra aus München geholt. Der Aufwand lohnte sich jedoch, den wie dem Protokoll von Schriftführer Bauer zu entnehmen ist, bot die Krönung ein sehr farbenprächtiges Bild. Weiter heißt es im Protokoll: Der Zug stellte den Beweis auf, dass sich Großes nur leisten läßt, wenn die Idee die dazu führt von einem großen Geist getragen wird.
Die Regentschaft des Prinzenpaares wurde am 18.01.1936 mit dem Eröffnungsball eingeleitet. Am 23. Februar folgte die Kronratssitzung beim Hofstetter mit der Regierungserklärung der einzelnen Minister. 6000 Besucher wurden beim Faschingszug gezählt. Erstmals wurde dieser Faschingszug von Hr. Max Weiß gefilmt. Sämtliche Filme der Vor- und Nachkriegszeit wurden 1977 auf Super 8 überspielt, um diese unwiederbringlichen Aufnahmen unserer Dorfgeschichte für die Nachwelt zu sichern. Sie sind noch heute im Besitz der Faschingsgesellschaft.
Nach dem tragischen Tod von Hr. Benno Rauscher wurde Hr. Otto Rauscher zum Präsidenten gewählt. Der Prinz Carneval dieses Jahres war Josef Braun aus Unterflintsbach.
In diesem Fasching wurde erstmals eine Werbefahrt unternommen. Damals noch am Faschingsmontag fuhren zwei Lastwagen durch das Inntal und propagierten den größten Faschingszug des Inntals. Die LKWs wurden von Herrn Bals, Weißbräu in Oberaudorf und Herrn Benno Steinbrecher kostenlos zur Verfügung gestellt. Auch heute noch, fast 80 Jahre später ist die Werbefahrt einer der Höhepunkte für eingefleischte Flintsbacher Faschingsspinner. Und wie damals fährt uns das Busnternehmen Steinbrecher kostenlos durch den Landkreis.
Für die Zeit von 1930 - 1934 ist in den Protokollbüchern folgendes niedergeschrieben:
„Im Fasching 1931 mußten in Folge der schlechten Wirtschaftslage alle Veranstaltungen ausfallen. Der größte Teil der Bevölkerung war arbeits- und verdienstlos und auch im kommenden Jahre 1932 wurde es nicht besser, sondern noch viel schlechter. Erst im Jahre 1933 trat im wirtschaftlichen Leben allmählich eine Besserung ein und der Fasching sollte wieder zu seinem Recht kommen. Es waren schon alle Vorkehrungen getroffen, als plötzlich des Schicksals eisern schwere Hand auf das lustige Volk der Faschingsbrüder herniedersauste. Unser geliebter, hochverehrter Präsident und Vorsitzender Herr Benno Rauscher, wurde ganz plötzlich durch den Tod aus unseren Reihen gerissen. Infolge dieses herben Verlustes der alle im Innersten berührte kam auch 1934 kein Faschingszug zustande."
„Diesmal rückte die Faschingsgesellschaft mit einer neuen Sache auf den Plan. Es wurde nämlich beschlossen als Abwechslung eine richtige Bauernhochzeit aufzuführen. Als Bräutigam wurde Peter Bauer (Falkenstein) als Braut Martin Antretter (Bruckner) bestimmt. Ehrvater war Baptist Grad (Blasl), Ehrmutter Ludwig Stayrer. Als Hochzeitslader fungierten Josef Ritzer und Martin Bauer (Falkenstein). Morgensuppe und Morgendank waren im Gasthof Stayrer in Unterflintsbach. Die Hochzeit mit Mahl und Abenddank fand beim Schwaigerwirt statt.“
7 schwere Reiter verkündeten bereits um 6 Uhr früh mit schmetternden Fanfarenstößen den Beginn des Faschingstages. Trotz der eisigen Kälte von -33° Celsius wurde der Faschingszug durchgeführt. Da Teilnehmer und Zuschauer gegen die Kälte einiges an Frostschutz getrunken hatten, kamen zu den schweren Reitern noch einige schwere Räusche hinzu.
Termine
Auftaktversammlung 2025
Montag, 11.11.2024
ab 19 Uhr
beim Schwaigerwirt
Krönungsball
Samstag, 11.01.2025
Mottoball
Samstag, 01.02.2025
Gildeball
Samstag, 15.02.2025
Weiberfasching
Donnerstag, 27.02.2025
Faschingszug
Sonntag, 02.03.2025
Kehraus
Dienstag, 04.03.2025
Starkbierfest
21.03. - 23.03.2025